Der neue Antisemitismus

Jean Améry, Irene Heidelberger-Leonard (Vorwort),Axel Wostry (Spr.), Beate Himmelstoß (Spr.)

Ungekürzte Hörfassung
 
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  • 3 Audio-CD
    188 Min.
    2024, cc-live
    ISBN 978-3-95616-329-6
    20 €

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»Das sowohl politische wie jüdische Opfer, das ich war und bin, kann nicht schweigen, wenn unter dem Banner des Anti-Zionismus der alte miserable Antisemitismus sich wieder hervorwagt.«
Jean Améry

Jean Amérys Essays, die zwischen 1969 und 1976 geschrieben wurden, erschrecken geradezu durch ihre Aktualität. Sie lesen sich in ihrer Prägnanz, als wären sie für den heutigen Tag geschrieben.

Ausgehend von seinem Judesein, das ihm von den Nürnberger Gesetzen aufgezwungen wurde, beschreibt Jean Améry seine existentielle Bindung an Israel, seine Solidarität ist jedoch nicht bedingungslos. Und doch ist für ihn Israel das Land, das allen entrechteten Juden der Welt den aufrechten Gang gelehrt hat. Hier spricht sein Schmerz, weil er, von jeher ein Linker, die Neue Linke, die Israel als kolonialistisch betrachtet, nicht mehr erreichen kann: Ihr selbstgerechter Antizionismus steht ihm als unausrottbarer Antisemitismus klar vor Augen.

»Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte.«
Jean Améry

»Ein Klassiker der Zukunft«
Jürg Altwegg, FAZ

 

 

 

 

Credits

Irene Heidelberger-Leonard, geboren 1944 in der Emigration in Frankreich, war Professorin an der Université Libre de Bruxelles und publizierte zu Günter Grass, Alfred Andersch, Jurek Becker, W. G. Sebald und Imre Kertész. Sie ist die Gesamtherausgeberin der bei Klett-Cotta erscheinenden Améry-Werkausgabe. Für ihre Biographie "Jean Améry. Revolte in der Resignation" (2004) erhielt sie den Preis der Einhard-Stiftung für herausragende Biografik.

Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten.

Axel Wostry arbeitet als Sprecher, Hörfunk-Regisseur und Lehrer für künstlerisches Sprechen sowie mediale Präsentation. Er war über 20 Jahren lang als Sprecher und Regisseur vorwiegend für den Bayerischen Rundfunk in Hörfunk und Fernsehen tätig.

Beate Himmelstoß wurde 1957 in Starnberg geboren. Nach dem Abitur studierte sie Philosophie und Theaterwissenschaft in München und machte eine private Schauspielausbildung. Sie ist eine der bekanntesten Stimmen des Bayerischen Rundfunks. Außerdem gestaltete sie mehrere Lyrikprogramme mit Musik und hält regelmäßig Originaltextlesungen philosophischer Texte.