Hörprobe

Sahara No Man’s Land


von Marion Leonie Pfeifer

gesprochen von Martin Halm, Katja Amberger, Ole Pfennig, Carola Wegerle, Dominique Lorenz, Omid-Paul Eftekhari, Claus Vester



2 CDs, ca. 135 Min., 15 € (UVP)

Hörprobe (7:49)
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„Das einschlägige Hörspiel von Marion Leonie Pfeifer gibt in einem dokumentarischen sowie einem literarischen Teil, einen eindringlichen Einblick in das Geschehen des Menschenhandels, und zwar keineswegs in historischer Perspektive, sondern in gegenwartsbezogener Ausrichtung. Es geht um eine Form von Zwangsmigration von jungen Frauen und Kindern durch atemberaubende Wüstenlandschaft, bizarre Gebirgsformationen und Oasenstädte, unter permanenter Kontrolle von Männern. In ‚Sahara No Man's Land‘ stammen die Akteurinnen aus verschiedenen Ländern Westafrikas; und sie, die Frantz Fanon’schen ‚Verdammten dieser Erde‘ (1961), unternehmen den Versuch, auf unterschiedlichen Wegen Europa zu erreichen, um dort auf menschenwürdige Lebensbedingungen zu stoßen, Arbeit zu finden und Armut, Krieg und politische wie auch ethnische Willkür hinter sich zu lassen. Überleben die Akteurinnen die Strapazen des Weges, sind sie dennoch stets gefährdet, indem sie etwa von diversen Sicherheitskräften gestellt und reihenweise wochenlang von diesen festgehalten und im Rotationsprinzip missbraucht werden. Abgründe menschlichen Daseins tun sich auf; peu à peu setzt ein Prozess ein, den man psychische Liquidierung nennen könnte. Irgendwann erreichen sie die Mittelmeerküste und setzen in völlig unzureichenden Wasserfahrzeugen nach Europa über, wo eine andere Phase der Irrfahrt zu beginnen droht. Wer nun erwartet, dass das Hörspiel sich darauf konzentriert, die weiteren Leiden der zwangsweise verpflichteten ‚Ware Mensch auf dem Weg zum Abnehmer‘ zu beleuchten, der wird überrascht. Die Handlung nimmt eine erstaunliche, in deutlicher Weise ungewöhnliche Wendung: Die Westafrikanerinnen starten einen Aufstand, sie organisieren sich, sie schlagen zurück. Und just diese inhaltliche Wendung ist es auch, welche das Werk ‚Sahara‘ über den sozialkritischen Grundcharakter hinaus in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.“ Prof. Dr. Burkhart Lauterbach • LMU München